Innendämmung ist die wärmedämmende Schicht auf der Raumseite einer Außenwand. Sie reduziert Wärmeverluste, verbessert das Raumklima und beugt Schimmel vor. Sie wird eingesetzt, wenn eine Außendämmung nicht möglich ist – etwa bei denkmalgeschützten Fassaden, Grenzbebauung oder in einzelnen Wohnräumen.
Die Konstruktion besteht aus Dämmstoff, Befestigung, einer optionalen Dampfbremse und einer abschließenden Verkleidung. Sie muss Feuchtigkeit kontrollieren, Wärmebrücken vermeiden und brandschutztechnische Anforderungen erfüllen.
Im Video erklärt
Hier im Video zahlreiche Informationen rund um die richtigen Dämmstoffe:
Anforderungen an Dämmstoffe
Ein Dämmstoff für die Innenwand muss:
- eine geringe Wärmeleitfähigkeit (WLG) bieten,
- mit Feuchtigkeit sicher umgehen,
- kapillaraktiv oder diffusionsoffen sein,
- sich gut verarbeiten lassen,
- zur Wandkonstruktion und Nutzung passen,
- und den Brandschutzvorgaben entsprechen.
Dämmstoffe im Vergleich
Material | WLG (Dämmwert) | Feuchteresistenz | Diffusionsoffen | Brandschutzklasse | Preis €/m² | Dampfbremse nötig |
---|---|---|---|---|---|---|
Kalziumsilikat | 045 | hoch | ja | A1 | ca. 45 | nein |
Mineralwolle | 035 | niedrig | nein | A1 | ca. 15 | ja |
Holzfaser | 040 | mittel | ja | B2 | ca. 30 | teilweise |
Polystyrol (EPS/XPS) | 030 | niedrig | nein | B1/B2 | ca. 20 | ja |
Vakuumdämmplatte | 007 | mittel | nein | A1 | ca. 120 | ja |
Holzwolle | 040 | hoch | ja | B2 | ca. 25 | nein |
Hanf | 040 | mittel | ja | B2 | ca. 30 | teilweise |
Zellulose | 038 | mittel | ja | B2 | ca. 35 | ja |
Mineralschaum | 045 | hoch | ja | A1 | ca. 40 | nein |
Kork | 045 | hoch | ja | B2 | ca. 35 | nein |
Schafwolle | 040 | hoch | ja | B2 | ca. 40 | nein |
Glasschaum | 050 | sehr hoch | nein | A1 | ca. 60 | ja |
Perlite | 050 | mittel | ja | A1 | ca. 25 | nein |
Steinwolle | 035 | niedrig | nein | A1 | ca. 18 | ja |
Materialübersicht im Detail
Kalziumsilikatplatten
Nicht brennbar, formstabil, kapillaraktiv. Sehr gute Feuchteregulierung, ideal für feuchte Altbauwände. Keine Dampfbremse nötig.
Mineralwolle
Hohe Dämm- und Schallschutzleistung. Stark feuchteempfindlich, erfordert sorgfältige Dampfbremse. Günstig und weit verbreitet.
Holzfaserdämmplatten
Natürlich, diffusionsoffen, feuchtigkeitsregulierend. Mittlere Dämmwerte. Eignet sich für gesunde Innenräume. Teilweise mit Dampfbremse kombinierbar.
Polystyrol (EPS/XPS)
Günstig, dämmstark, leicht zu verarbeiten. Nicht diffusionsoffen, erfordert immer eine Dampfbremse. Umweltbilanz kritisch.
Vakuumdämmplatten
Sehr hohe Dämmleistung bei minimaler Dicke. Teuer und empfindlich. Geeignet bei Platzmangel, z. B. in Altbauten mit engen Räumen.
Holzwolle
Robust, kapillaraktiv, diffusionsoffen. Gut kombinierbar mit Kalkputzen. Mittlere Dämmleistung. Ideal für natürliche Wandaufbauten.
Hanf
Naturdämmstoff mit guten Dämmwerten und Feuchteregulierung. Regional unterschiedlich verfügbar. Teils mit Dampfbremse kombinierbar.
Zellulose
Wird eingeblasen oder aufgesprüht. Passt sich unebenen Flächen an. Gute Dämmwerte, aber feuchteempfindlich. Dampfbremse nötig.
Mineralschaumplatten
Nicht brennbar, kapillaraktiv, diffusionsoffen. Gute Wahl bei feuchtebelasteten Wänden. Keine Dampfbremse erforderlich.
Kork
Naturdämmstoff mit mittlerer Dämmleistung. Schimmelresistent, feuchteunempfindlich, diffusionsoffen. Gut für ökologisches Bauen.
Schafwolle
Atmungsaktiv, nachwachsend, geruchsbindend. Gute Feuchtigkeitsregulation. Einfache Verarbeitung. Keine Dampfbremse nötig.
Glasschaum
Dicht gegen Wasser und Dampf. Gut für Feuchträume oder Kellerwände. Sehr robust, aber schwer zu verarbeiten. Preislich höher.
Perlite
Lose Schüttung oder Einblasdämmung. Ideal bei Hohlräumen oder unebenen Flächen. Geringere Dämmleistung. Brandsicher und leicht.
Steinwolle
Hoher Dämm- und Schallschutz. Nicht diffusionsoffen, feuchteempfindlich. Erfordert dichte Dampfbremse. Standardlösung mit breiter Verfügbarkeit.
Bauliche Komponenten
Dampfbremse
Verhindert das Eindringen von Raumfeuchte in die Dämmung. Erforderlich bei feuchteempfindlichen oder nicht diffusionsoffenen Materialien. Muss absolut luftdicht verlegt werden.
Unterkonstruktion
Rahmensystem aus Holz oder Metall. Wird bei unebenen Wänden oder zur Leitungsführung genutzt. Muss wärmebrückenfrei montiert werden.
Verbundplatten
Kombinieren Dämmstoff, Dampfbremse und Verkleidung. Zeitsparend, gut für einfache Sanierungslösungen. Nur sinnvoll, wenn Aufbauhöhe, Wandtyp und Diffusionsverhalten bekannt sind.
Innenputz
Schließt das System ab. Kalkputz unterstützt die Feuchteregulierung. Gipsputz ist verarbeitungstechnisch einfacher, aber weniger klimawirksam.
Förderungen auf dem Schirm?
In einigen Fällen können Eigentümer attraktive staatliche Förderungen nutzen. Über das BAFA gibt es für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle – etwa die Dämmung des Daches – einen Zuschuss von 15 %, der sich mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) auf bis zu 20 % erhöhen lässt (BAFA – Gebäudehülle).
Alternativ bietet die KfW zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen, insbesondere wenn das gesamte Gebäude auf einen Effizienzhausstandard saniert wird. So sind bis zu 150 000 € Kredit und Zuschüsse von bis zu 45 % möglich (KfW – Energieeffizient Sanieren). Welche Förderung am besten passt, hängt davon ab, ob nur das Dach modernisiert oder das ganze Haus umfassend saniert werden soll. Ein Energieeffizienz-Experte ist in jedem Fall erforderlich, da er die Planung begleitet und die Förderanträge stellt.
Achtung: Die hier genannten Angaben zu Förderungen, Zuschüssen und Kredithöhen können sich mit der Zeit ändern. Bitte informieren Sie sich vor Beginn Ihrer Dachsanierung über die aktuell gültigen Konditionen und Voraussetzungen bei den zuständigen Förderstellen.
Fazit
Die Wahl des passenden Dämmstoffs richtet sich nach Wandtyp, Raumfunktion, Platzverhältnissen und Feuchtelast. Kalziumsilikat und Mineralschaum sind ideal bei feuchten Altbauwänden. Holzfaser, Hanf, Kork oder Schafwolle eignen sich für wohngesunde Sanierungen. Bei geringem Platzbedarf kann auf EPS oder Vakuumdämmung gesetzt werden, sofern die Dampfbremse perfekt verarbeitet wird. Zellulose, Perlite oder Steinwolle sind Optionen für individuelle Anforderungen.
Jeder Dämmstoff hat Stärken und Grenzen. Die Kombination aus bauphysikalischer Eignung, handwerklicher Umsetzbarkeit und langfristiger Wirkung entscheidet über den Erfolg der Innendämmung.

Mein Name ist Cyrus und ich schreibe als Energieexperte für das Portal neoenergie.de. Seit mehreren Jahren beschäftige ich mich intensiv mit den Potenzialen und Einsparmöglichkeiten rund um Heizung, Strom, erneuerbare Energien und innovative Energietechnologien. Mein Schwerpunkt liegt darauf, aktuelle Trends, technische Entwicklungen und praxisnahe Lösungen verständlich aufzubereiten und zuverlässig einzuordnen. Mein Ziel ist es, fundiertes Wissen zu vermitteln, das Haushalten und Unternehmen hilft, Energie effizienter zu nutzen und nachhaltig zu handeln.